Monday, December 25, 2006

auf manches ist man nicht stolz

Der tag heute ist einfach vergangen. Day off. Ich wusste nicht, wohin damit. Ich müsste papers lesen ohne ende. Ich müsste sie schon längst gelesen haben. Ich warte ja schon lange drauf, daß ich auffliege in diesen akademiker-schmieden. Als falscher fuffziger. Vielleicht jetzt endlich. Ich habe mir jedenfalls einen alten james bond angeschaut .. morgen on.

www.eejanaika.de

Weihnachten am fuji. Durch irgendwas muss man seine familie ja substituieren. Bei mir waren es diesmal corelie, marianna und tobi, sascha und drei achterbahnen. Ich würde ja jetzt gerne schreiben, wie toll der fuji ist, wenn man daneben steht, aber de facto habe ich ihn gestern erst gesehen, als ich von eejanaika (dt. "ist das nicht krass!") rückwärts auf 76m hochgefahren und dann kurz vor dem losrauschen auf den kopf gestellt wurde. Wir verbrachten gestern etwa vier stunden in warteschlangen, das ist bei rollercoastern so brauch. Und hatten auch da spass.
Bescherung im bus, und japaner, die mal nicht so gewöhnt an westliche gesichter sind, gab's auch.
Abends ist uns dann etwas die power ausgegangen, auf der suche nach protziger weihnachtsdeko in shinjuku. Zurück in der vorstadt hat die original französiche leberpastete von corelie schliesslich den abend würdig beendet.
Danach war ich spazieren. Zu fuß nach hause, ohne witz! Bin der bahnstrecke gefolgt, quer durch die gässchen dieser momoesken vorstädte, und mich daran erinnert, daß ich, bevor ich dereinst sterbe, mir eine gute(!) kamera kaufen muß, um diese ganzen eindrücke festzuhalten.

Thursday, December 21, 2006

soweit ich das beurteilen kann

.. gibt es einen run auf westler in japan. Es gibt agenturen, wo man als blonder schnelles geld verdient (nicht mehr so leicht wie in china, klar). Es gibt salesmen, die einen zu fortgeschrittener stunde wie alte freunde willkommen heissen, es gibt sogar kreischende mädchen, als wäre man ein boy-act. Und es gibt starbucks.
Der westen, und das ist im fall japan der rest der welt, hat ein gutes image in japan. Als gewürz. Ansonsten tut er sich schwer. Oder tun sich die japaner schwer? Aber gott sei dank sind wir alle nur einzelne menschen. Und wir können auch nur mit einzelnen menschen sprechen. Wir sind zuerst westler, und dann sind wir plötzlich nur noch individuen. Narrenfrei. Wir könnten alles sein, als westler in tokio.

emi

Ich möchte drüber schreiben: Wir haben uns täglich telefoniert. Stunden. Und dann ging es nicht mehr. Schliesslich leben wir nicht vor dem computer! Eine email pro woche ist wenig, aber es musste sein. Nach dem beschluss bin ich gar nicht mehr ins bett. Glücklicherweise sonntag, mal rasiert und dann früh in die bahn nach westen, auf die netten berge zu, am horizont. Ohne touristen-führer, aber zielsicher, das alleinsein wieder zu spüren. Kaffee am bahnhof mit blick auf den ort. Bus in richtung empfehlenswertem naturschauplatz auf der karte, und dann irgendwo querfeldein.
Es geht.
Sogar in japan. Die wenigen wege sind in ehren verfallen, aber sowas schätzt man hier ja. Ich auch. Ich klimme auf eine hügelkette, dankbar für den weg oben, der ihr folgt, ganz nach meinem geschmack. Kaum menschen, und bergwälder, die seltsam unromantisch daherkommen. Was einem der wald eben zum laufen lässt, wenn kein weg da ist. Ich powere mich aus. Klare, kalte herbst-sonne. Und dann: Blicke auf die ebene von kantou. Tokio. Wie weit, wie zerbaut! Und ich, am rand, nur ein paar höhenmeter drüber.

Zurück nahm mich sogar jemand mit. Ich war bestimmt der langweiligste anhalter seines lebens..

japan ist schön

Die japaner loben ihre natur. Aber sie gehen nicht hin. Es gibt wanderwege, aber die sind so breit, es kann einfach gar nicht viele von der art geben. Diese kleinen pfade, von kleinen alpenvereins-sektionen pionierhaft angelegt und kaum ausgetreten, gibt es die hier auch irgendwo? Die japaner sind ein volk der gemeinschaft. Deswegen gehen sie nur dahin, wo alle hingehen. Sehr ökonomisch für die landschafts-architekten. Dabei ist ganz japan voller berge. Zu viele vermutlich für die wenige zeit, die der durchschnitts-städter hat. Aber ich habe sie! Meine motivation, meine abschlussarbeit fertigzuklopfen, bis mai.

nikkou

..war jeden yen wert. Der mein-erstes-mal-effekt: Meine erste yukata ohne was drunter, mein erstes japanisches 100-gänge-menü in dieser bekleidung. Mein erstes all-you-can-onsen-badehaus-erlebnis. Und als kunde für pflaumenwein mit paar japanischen vokabeln den abend städtischer spätverkäufer bereichert: meine erste übernachtung in einem echten japanischen ryokan.
Nikkou ist eigentlich keine besondere stadt. Als solche. Ihre berühmtheit erhält sie durch mehrere berühmte schreine, tokugawa ieyasu, dessen grab sich im kiefern-wald über dem überbordend-durchdekorierten Toushouguu-schrein findet, und ruhige wälder, die im herbst die traditionelle pracht entfalten, momiji, kouyou, red indian summer, im deutschen haben wir ja kein wort dafür (!).

zeit verrinnt

Schon anderthalb monate rum! Was treiben wir nur die ganze zeit? Bahnfahren? Kommt mir langsam so vor, scheine in der bahn mehr zu erleben als sonstwo. Meine diplomarbeit steckt in den startlöchern. Da, wo sie hingehört. Fühlt sich toll an, so kurz vor dem start. Die ersten 6 wochen habe ich im wesentlichen mit doku verbracht. Herr nischt kann hervorragend programmieren, aber niemand hatte zeit für dokumentation eingeplant. Nun habe ich in ein paar wochen das getan, was herr nischt vermutlich in ein paar stunden getippt hätte. Wenn man ihn noch darum bitten könnte. Aaaber es hat sich gelohnt. Mit meinem statusreport über ihre markup-sprache war ich mit-headliner im gesprächsstoff zweier forscher auf einer konferenz in hongkong. Ich musste nichtmal selbst hingehen. Meiner diplomarbeit hat das vielleicht sogar genutzt. Schliesslich bekomme ich bald einen selbst-instruierten (aber nicht selbst-bezahlten) support für die basis-arbeit. Huh, daß heißt, ich muß jetzt tatsächlich bald selbst wissen, worum es wirklich gehen soll! Ok, ich kann das, wenn nur die drPeppers im dritten stock niemals ausgehen ..