Friday, September 13, 2013

broadcaster

i am a broadcaster. or at least that s what i m supposed to be. out of necessity. as when i just talk, to my next fellow, i will hardly find, those few who can relate to me. sincerely, seriously, exibitionism is nothing but a cry for contact with likeminded. ultimately, you should never scoff, just pity maybe.

Wednesday, April 01, 2009

Menschen! Alles doch nur Menschen!

Mein erster Tag in der Welt der Spieleentwickler. Alles Zauberer hier, nicht? Alle sprechen Japanisch, aber ansonsten schauen sie ganz erstaunlich alltaeglich aus. Meine groesste Waffe, gefaelschtes Understatement, rennt offene Tueren ein: Niemand nimmt besonders Notiz von dem neuen Blondschopf. Der andere in der 80 Mann starken Bande (+ 3 Frauen) hat sich schon eine Glatze rasiert. Steht mir das auch bevor?

Ich werde herumgefuehrt, nehme an einem Meeting teil, bekomme eine Maschine. Spannung steigt ... und faellt: Eine brave Kiste, gute Graphikkarte von vor 18 Monaten. Tastatur: very basic. "Kauf dir gerne eine bessere." - "Aha, wieviel darf sie denn kosten?" - "Soviel du willst, es ist ja deine!" - wunderbar. Aber ich werde es tatsaechlich tun, Tastaturen sind moderne Fuellfederhalter: Man laesst sich sein Familienwappen eingravieren und was immer auch geschieht, man gibt sie nie wieder her.

Ich war auf Hoellengewitter gefasst. Gesammelte Erzaehlungen in meinem Kopf ueber katastrophale Arbeitsbedingungen in Japan (200% unbezahlte Ueberstunden, Gehalt mit 3 Monaten Verspaetung), und die Realitaet dagegen noch voellig wehrlos auf einer kurzen Wartebank in der Zukunft. Doch dann .. laesst man mich einfach erstmal ankommen.

Ich lese in Ruhe die detaillierten Arbeitsbedingungen, auf die im Arbeitsvertrag nur verwiesen wird, vermutlich aus aesthetischen Gruenden, oder weil sie sich einfach zu oft aendern. Dort finde ich auch die 40-Stunden-Woche, die auf der Anwerbungs-Webseite noch sofort ins Auge sprang, erst nach langer Recherche wieder. Warum so verwinkelt? Bezahlung gibt es noch vor Ende desselben Monats.

Ich ertappe mich Nachmittags, wie ich ueber Konsolen-Spieleentwicklung lese, dass ich mich wie zu Hause fuehle, nur dass ich diesmal dafuer bezahlt werde. Grossartig. Die junge Sekretaerin kommt irgendwann mit einem Handwagen, bringt eine frische XBOX360. Fuer mich. :D. Ansonsten Windstille. Niemand sieht irgendwie gestresst aus oder schuettete gar Kaffee in sich hinein. Mein Chef programmiert einen Tisch weiter, mit dem Ruecken zu mir, vor 4-5 Monitoren, kommt mal vorbei um mir die empfohlenen Mittagspausenzeiten darzulegen, fragt ob ich was brauche.

Und irgendwann fangen die Leute an zu gehen. Einfach so, ohne Abschiedsentschuldigung "weil der Chef ja noch dableibt". Am Ende frage ich ihn, ob es ok fuer mich waere, auch zu gehen. Ja klar. Schulterzucken in meinem Kopf. Vielleicht habe ich mich im Land geirrt, oder vielleicht habe ich auch einfach Glueck. Oder mal sehen, was ich in 4 Wochen schreibe.

Wednesday, March 25, 2009

Sonn- und Feiertage ausgenommen

Wann hattest du das letzte mal morgens beim aufstehen dieses "Das ist ein fantastischer tag!"-gefühl?

Gibt es eine studie zum thema, wann frauen statistisch gesehen am häufigsten vom heiraten sprechen? Also, eine kirche, die "heiraten auf zeit" anbietet wäre hier in Japan der renner!

Monday, March 23, 2009

Killer-spiele

Nicht abschrecken lassen: Einst spielte ich 'Unreal'. Im grunde ein klassischer First-person-shooter. Unter den gamedesignern muss sich damals allerdings ein hobby-ethnologe gehalten haben: Klar indiskutabel zunaechst freilich die feinde im spiel, aaaber .. die freunde! Die friedliebende indigene bevölkerung jenes planeten, den es zu retten gilt, bewirbt sich mit riten die auf ein spirituell differenziertes kulturgut hinweisen. Der außerirdische sprachfluss gibt - mit voellig fiktiver grammatik - doch emotionen preis und macht neugierig, was denn da genau gesprochen werde. Aber auch die bösen jungs im spiel vertreten eine art kultur, zugegebenermaßen eine eher gängige "ich-nix-freund"-haltung, aber das zumindest vor dem hintergrund einer architektonisch-technischen hochkultur. Bei zeiten kam gar der wunsch auf, auch einmal die seiten zu wechseln - eine wahlmöglichkeit die bei aktuellen titeln gerne auch mal geboten wird.

First-person-shooter(FPS)-spiele statten den spieler mit einer dezidiert feindlichen umgebung aus, und mit probaten mitteln, sich gegen selbige zu erwehren. I.a. bieten spiele die möglichkeit zu aktivitäten, die zwar reizvoll, gleichwohl in der realität nur schwer auszuüben sind. Reizvoll scheint also auch das kämpfen zu sein, gegen physische gegner, mit physischen mitteln. Unkompliziert wie sonst nur wenige dinge.

Ich schaetze unsere gewaltfreie zivilisation (privilegiert wie wir sind), und daß das physische kämpfen nicht a priori zur menschlichen natur gehört, verbleibe unangefochten. Nach denkanstößen wie Unreal jedoch sehe ich respekt als eine dimension der haltung gegenueber dem andersartigem, die von einer möglichen konfrontation völlig unabhängig ist.

[Achtung: Dieser beitrag wurde unter dem einfluß von killerspielen verfasst.]

Monday, March 02, 2009

ich weiß, bei euch ist es auch kalt

Meine mutter hatte in ihrer alten wohnung ja diesen küchenschrank mit lüftung nach draussen, als kühlschrankergänzung im winter. Ich kann behaupten, dass ich auch eine solche erweiterung habe: Meine ganze küche. Eigentlich kann ich meinen kühlschrank abschalten und seine tür offentstehenlassen. Die Japaner waren schon immer führend in energiebewusster technologie.

Wednesday, February 11, 2009

westernstadt-fernost

Sich daran gewöhnt haben. An Japan? Kann ich irgendwie noch nicht behaupten. Will man das denn? Aber man will doch vertrautes um sich haben. Aber gleichzeitig ist spannung und ein bisschen zauber nicht schlecht. Ich habe immernoch beides, frei haus, in dieser stadt die mich doch irgendwie besitzt. Ich fühle mich immernoch angenehm weitergespühlt im strom der zeit hier. Die häuser-stile wettern immernoch wahnwitzig chaotisch gegeneinander, und geben meiner fantasie input. Was findet in ihnen alles statt? Welche leben nisten dort, wie funktionieren die und wer hat sich das alles ausgedacht? Könnte mir das alles nicht schon längst bekannt sein?

vorbereitungen

Mir einen neuen rechner kaufen mein japanisch für programmierer-jargon fitmachen mein japanisch überhaupt noch fitter machen mich um sowas wie steuererklärungen und rentenversicherung kümmern erfahrung mit game-engine-entwicklung sammeln mich in aktuelle grafikkarten-features einarbeiten mir aber gleichzeitig maßnahmen gegen das verNerden zurechtlegen mir mal paar frische klamotten kaufen haare mal endgültig schneiden lassen mein fahrrad aufpumpen .. und den vorerst letzten bulk an frei(einteilbarer)zeit nicht verpuffen lassen.

der schlafende muß erwachen

Es warten nun viele dinge: Eine Go-partie mit Arne etwa, die seit jahrzehnten in der schwebe hängt. 1000 emails zu beantworten, dieser blog eine partielle abgeltung dieser schuld. Ein produktiver kickstart ohnegleichen, da es nun endlich wieder eine real-life-power-aufgabe gibt mit einer menge an nötigen vorbereitungen und einer deadline.

Am 21.1. hatte ich mein zweites interview bei einer kleinen spiele-firma. Wieder meinen guten anzug an, sprach ich eine halbe stunde mit dem überraschend sympatischen chef allein, legte dabei wieder wortgewand meine abgedroschen-hochpolierten selbstverkaufsargumente auf den tisch und wähnte zuletzt zu verstehen, daß er mir einen arbeitsvertrag zuschicken wollte. Überglücklich schmiss ich eine spontanparty am selben abend. Nach nun ca 3 wochen hatte sich gestern bei mir der eindruck ausreichend erhärtet, daß sie mich tatsächlich einstellen wollen.

Ich habe vor glück geheult. Ab morgen geht's daran, das arbeitsvisum zu bekommen, und am 1. april fange ich (zum teufel mit dem konjuktiv) dann an.

Monday, July 02, 2007

Heute ..

.. hab ich meine diplomarbeit abgegeben.

(fairerweise gesagt hat mein bruderherz sie abgegeben)

Sunday, April 15, 2007

neue addresse

Ich weiß, ich bin nicht gerade lieb zu meinem blog. Warum schreibe ich so wenig? Vielleicht, weil es viel zu tun gibt, darüber aber wenig episches zu berichten. Es ist das passiert, was ich schon angedeutet hatte: Die arbeit hat mich überrollt. Ich denke letzthin kaum mehr an japanisch lernen oder ähnliche kulturvorhaben. Ich denke an papers und quaternionen. 's lebm aufm papier halt, ne. Hier mal ein kurz-schnitt: Bin umgezogen. Wohne mit jean zusammen, in tobis ehemaligem 60er-jahre-zimmer. 3er-wg in einer kuscheligen altbau-holzschachtel in asakusa. Adresse folgt:

GREENROOM 101
3-13-12 Kotobuki
TAITO-KU
111-0042 Tokyo

Prinzessin emi wohnt nun auch hier, vertreibt mir die schrecken der diplomarbeit und halbiert meine miete. Ist wunderschön mit ihr zu sein, auch wenn damit vielleicht ein grund wegfällt, nach good-old erlangen zurückzugehen. Asakusa ist ein wunderbares pflaster, etwas wie friedrichshain vielleicht. Man kann morgens am sumidagawa(-fluss) joggen gehen und ich komme mit dem fahrrad zum institut. Überhaupt fühlte ich mich in letzter zeit sehr wohl und kann mich wirklich nicht beklagen. Seit gestern mache ich mir um die zukunft etwas konkreter gedanken. Wohl, weil ich gerade mal wieder für ein paar tage allein mit mir bin . Ist eine gute gelegenheit.

Hoffe ich finde bald wieder mehr muse zum schreiben. Lasst es euch gutgehen.

Monday, March 19, 2007

winter innendrin

Lange nicht geschrieben. Ich komme kaum noch zur ruhe. Aber es ist nicht nur die arbeit, sondern auch emi (mein zwilling). Und diese stadt. In tokyo, ich weiß nicht, ob ich mich selbst verlieren wollte oder finden, und wohin es sich entwickelt. Ich melde mich kaum noch bei freunden, ich schreibe kaum blog. Wie ein mönch, der in die einsamkeit geht. Ich bin mein eigenes kloster .. mein studium ist wie ein maratonlauf, und nur noch wenige schritte bis zur ziellinie, auch wenn ich nicht erster werde. Lerne ich etwas dabei? Viel. Aber eher wenig über computer.
Wollte nur mal schreiben, daß ich noch da bin. Also lasst es euch gut gehen.

Friday, February 16, 2007

air-con

Emi ist kalt. Sie schaltet die air-con zu den unmöglichsten zeiten an. Mitten in der nacht, kurz vor dem schlafengehn. Dabei ist es doch schon so kuschelig, und die luft so frisch!? Warum, wenn es den japanern sooo fröstelt, haben sie nur keine zentralheizung erfunden? Etwa auch wegen den erdbeben? Naja, kotatsu gibt es ja auch noch. Sobald man den platz für so ein ding bezahlen kann .. andererseits: Wenn die zimmer so richtig klein sind, und kalt, fühlt man sich der natur draussen freilich viel näher. Back to nature. Ich schalt' das ding jetzt wieder aus! Schliesslich bin ich ja auch noch da.

wie zu hause

Emi ist da. Seit fünf tagen. Wir vertragen uns auf 2 quadratmetern und in der küche. Zelten ist ja auch eng .. emi hat zu hause mitgebracht. Einfach so. Naja, sie ist hier ja zu hause, aber auch nicht zu sehr, wenn sie lieber nicht bei ihren eltern wohnt. Aber das sind auch japanische eltern in einem schwierigen alter. Sie hat sich bei model-agencies beworben. Nicht so statisten-vermittler wie bei mir, sondern richtige. Uh-oh, und sie wurde genommen. Soll ich mir jetzt was drauf einbilden? Naja, tu' ich ja auch so schon ..

Wednesday, January 10, 2007

einsiedelei

Dieses jahr war sylvester irgendwie .. pause. Ich war noch auf diesem goa - ein aufatmen nach den letzten paar roppongis - und dann .. funkstille. Niemand mehr da. Niemand mehr im chat. Nichts konkretes geplant. Nichts auf dem touristen-schedule. Und wenig spontan-impuls. Ich habs noch zu einem tempel geschafft: Auswärts, das erschien mir sinnvoller. Habe geschaut, gehorcht, mit einem seil gegen einen gong gegongt, und die örtlichen geister um etwas nestwärme gebeten. 100yen zur bekräftigung. Ich mag japan irgendwie.

papers

Heute hab ich den diplom-schock bekommen. Schon wieder? Nein, diesmal noch richtiger. Ich weiß leider noch herzlich wenig über die kontemporäre forschung auf dem gebiet der character-animation. Das hat heute vielleicht auch mein betreuer begriffen. Ich lese jetzt wie ein blöder papers. Ich muß. Aber: Ich HABE eine vorstellung, wie schön und flüssig meine gesten ineinander übergehen sollen! Und das werde ich schon kicken, und dann werd ichs auch noch irgendwie verkaufen, daß es toll ist. Morgen gehts weiter.

Monday, December 25, 2006

auf manches ist man nicht stolz

Der tag heute ist einfach vergangen. Day off. Ich wusste nicht, wohin damit. Ich müsste papers lesen ohne ende. Ich müsste sie schon längst gelesen haben. Ich warte ja schon lange drauf, daß ich auffliege in diesen akademiker-schmieden. Als falscher fuffziger. Vielleicht jetzt endlich. Ich habe mir jedenfalls einen alten james bond angeschaut .. morgen on.

www.eejanaika.de

Weihnachten am fuji. Durch irgendwas muss man seine familie ja substituieren. Bei mir waren es diesmal corelie, marianna und tobi, sascha und drei achterbahnen. Ich würde ja jetzt gerne schreiben, wie toll der fuji ist, wenn man daneben steht, aber de facto habe ich ihn gestern erst gesehen, als ich von eejanaika (dt. "ist das nicht krass!") rückwärts auf 76m hochgefahren und dann kurz vor dem losrauschen auf den kopf gestellt wurde. Wir verbrachten gestern etwa vier stunden in warteschlangen, das ist bei rollercoastern so brauch. Und hatten auch da spass.
Bescherung im bus, und japaner, die mal nicht so gewöhnt an westliche gesichter sind, gab's auch.
Abends ist uns dann etwas die power ausgegangen, auf der suche nach protziger weihnachtsdeko in shinjuku. Zurück in der vorstadt hat die original französiche leberpastete von corelie schliesslich den abend würdig beendet.
Danach war ich spazieren. Zu fuß nach hause, ohne witz! Bin der bahnstrecke gefolgt, quer durch die gässchen dieser momoesken vorstädte, und mich daran erinnert, daß ich, bevor ich dereinst sterbe, mir eine gute(!) kamera kaufen muß, um diese ganzen eindrücke festzuhalten.

Thursday, December 21, 2006

soweit ich das beurteilen kann

.. gibt es einen run auf westler in japan. Es gibt agenturen, wo man als blonder schnelles geld verdient (nicht mehr so leicht wie in china, klar). Es gibt salesmen, die einen zu fortgeschrittener stunde wie alte freunde willkommen heissen, es gibt sogar kreischende mädchen, als wäre man ein boy-act. Und es gibt starbucks.
Der westen, und das ist im fall japan der rest der welt, hat ein gutes image in japan. Als gewürz. Ansonsten tut er sich schwer. Oder tun sich die japaner schwer? Aber gott sei dank sind wir alle nur einzelne menschen. Und wir können auch nur mit einzelnen menschen sprechen. Wir sind zuerst westler, und dann sind wir plötzlich nur noch individuen. Narrenfrei. Wir könnten alles sein, als westler in tokio.

emi

Ich möchte drüber schreiben: Wir haben uns täglich telefoniert. Stunden. Und dann ging es nicht mehr. Schliesslich leben wir nicht vor dem computer! Eine email pro woche ist wenig, aber es musste sein. Nach dem beschluss bin ich gar nicht mehr ins bett. Glücklicherweise sonntag, mal rasiert und dann früh in die bahn nach westen, auf die netten berge zu, am horizont. Ohne touristen-führer, aber zielsicher, das alleinsein wieder zu spüren. Kaffee am bahnhof mit blick auf den ort. Bus in richtung empfehlenswertem naturschauplatz auf der karte, und dann irgendwo querfeldein.
Es geht.
Sogar in japan. Die wenigen wege sind in ehren verfallen, aber sowas schätzt man hier ja. Ich auch. Ich klimme auf eine hügelkette, dankbar für den weg oben, der ihr folgt, ganz nach meinem geschmack. Kaum menschen, und bergwälder, die seltsam unromantisch daherkommen. Was einem der wald eben zum laufen lässt, wenn kein weg da ist. Ich powere mich aus. Klare, kalte herbst-sonne. Und dann: Blicke auf die ebene von kantou. Tokio. Wie weit, wie zerbaut! Und ich, am rand, nur ein paar höhenmeter drüber.

Zurück nahm mich sogar jemand mit. Ich war bestimmt der langweiligste anhalter seines lebens..

japan ist schön

Die japaner loben ihre natur. Aber sie gehen nicht hin. Es gibt wanderwege, aber die sind so breit, es kann einfach gar nicht viele von der art geben. Diese kleinen pfade, von kleinen alpenvereins-sektionen pionierhaft angelegt und kaum ausgetreten, gibt es die hier auch irgendwo? Die japaner sind ein volk der gemeinschaft. Deswegen gehen sie nur dahin, wo alle hingehen. Sehr ökonomisch für die landschafts-architekten. Dabei ist ganz japan voller berge. Zu viele vermutlich für die wenige zeit, die der durchschnitts-städter hat. Aber ich habe sie! Meine motivation, meine abschlussarbeit fertigzuklopfen, bis mai.

nikkou

..war jeden yen wert. Der mein-erstes-mal-effekt: Meine erste yukata ohne was drunter, mein erstes japanisches 100-gänge-menü in dieser bekleidung. Mein erstes all-you-can-onsen-badehaus-erlebnis. Und als kunde für pflaumenwein mit paar japanischen vokabeln den abend städtischer spätverkäufer bereichert: meine erste übernachtung in einem echten japanischen ryokan.
Nikkou ist eigentlich keine besondere stadt. Als solche. Ihre berühmtheit erhält sie durch mehrere berühmte schreine, tokugawa ieyasu, dessen grab sich im kiefern-wald über dem überbordend-durchdekorierten Toushouguu-schrein findet, und ruhige wälder, die im herbst die traditionelle pracht entfalten, momiji, kouyou, red indian summer, im deutschen haben wir ja kein wort dafür (!).

zeit verrinnt

Schon anderthalb monate rum! Was treiben wir nur die ganze zeit? Bahnfahren? Kommt mir langsam so vor, scheine in der bahn mehr zu erleben als sonstwo. Meine diplomarbeit steckt in den startlöchern. Da, wo sie hingehört. Fühlt sich toll an, so kurz vor dem start. Die ersten 6 wochen habe ich im wesentlichen mit doku verbracht. Herr nischt kann hervorragend programmieren, aber niemand hatte zeit für dokumentation eingeplant. Nun habe ich in ein paar wochen das getan, was herr nischt vermutlich in ein paar stunden getippt hätte. Wenn man ihn noch darum bitten könnte. Aaaber es hat sich gelohnt. Mit meinem statusreport über ihre markup-sprache war ich mit-headliner im gesprächsstoff zweier forscher auf einer konferenz in hongkong. Ich musste nichtmal selbst hingehen. Meiner diplomarbeit hat das vielleicht sogar genutzt. Schliesslich bekomme ich bald einen selbst-instruierten (aber nicht selbst-bezahlten) support für die basis-arbeit. Huh, daß heißt, ich muß jetzt tatsächlich bald selbst wissen, worum es wirklich gehen soll! Ok, ich kann das, wenn nur die drPeppers im dritten stock niemals ausgehen ..

Wednesday, November 22, 2006

diplom-betreuung

Ich kann von meinem betreuer viel lernen: Ein österreicher in japan. Er lebt hier, schafft output und lädt gäste aus übersee ein. Und er redet von computern, als hätte er 'mit diesen dingern ja überhaupt nichts zu tun'. Das haben nämlich schon wir. Derzeit dokumentieren wir zu zweit, was unsere vorgänger in der kurzen zeit nicht mehr geschafft haben. Unser betreuer hat uns heute erklärt, daß man die PET-flaschen platttritt, weil wir den mülleimer selbst leeren müssen. "Schliesslich sollen wir als internship-studenten ja auch was lernen". Er hält uns den rücken frei und besorgt uns equipment, was wir damit anstellen ist unser bier. Wahrscheinlich ist das im berufsleben später immer so.

diplom

Ich kann von meinem betreuer viel lernen: Ein österreicher in japan. Er lebt hier, schafft output und lädt gäste aus übersee ein. Und er redet von computern, als hätte er mit diesen dingern ja 'überhaupt nichts zu tun'. Das haben nämlich schon wir. Derzeit dokumentieren wir zu zweit, was unsere vorgänger in der kurzen zeit nicht mehr geschafft haben.

Sunday, November 19, 2006

meine adresse

Besser spät als nie: Meine postalische adresse, für alle, die gerne noch papier in die hand nehmen (ich übrigens auch).

Klaus Bruegmann
1-5-20 Kamikiyoto
Kiyose-shi
Tokyo 204-0013
Japan

Thursday, November 16, 2006

internet ist schlecht

Das habe ich irgendwann mal gelesen. Man ist dann zu gut mit der heimat verbunden. Ich auch. Bildtelefonieren nach hause für umsonst ist toll, aber was ist mit den vielen menschen hier. Ich denke, ich werde noch auf den geschmack kommen. Gleich, nachdem ich die weihnachtsgaben an meine lieben geschickt habe ..

endlich wieder zur schule gehen

Ich bin wieder in einem japanischkurs. Ich bin in den besten kurs reingerutscht, wo ich noch etwas zu schlecht dafür bin, aber gut so. Ich habe mein gesamtes sprachvermögen eingebüsst in den letzten zwei wochen, scheint mir. In england ging es mir auch irgendwann mal so: Ich konnte plötzlich mit jedem tag immer weniger sprechen. Am ende habe ich mich kaum noch artikulieren können. Es kam irgendwann wieder zurück.

Friday, November 10, 2006

Eine woche am NII

Ok, es war die erste woche, die ist noch nicht repräsentativ. Ich bin heute wieder erst um eins heimgekommen. Mea culpa. Ich hab es gemütlich mit tobias, meinem kompagnon. Wir sind etwa auf dem gleichen wissensstand beim programmieren. Und wir haben spass. Es bewegt sich bis jetzt aber nicht so viel. Ich will erstmal meinen workflow stabilisieren. Und heut hab ich den eindruck bekommen, daß mein vorgänger zwar alle möglichen syntaktischen konstrukte kann, daß er sie aber auch lieber alle einsetzt, bevor er sich vorher mal gedanken über die programmstruktur macht. Oder ist die struktur so genial, daß sie nur nicht in meinen kopf passt? Nein, ich habs: Er hat nichts kommentiert ..

Saturday, November 04, 2006

Entspannung

Heute mit freunden nach kamakura gefahren. Touristen gespielt. Marianna wiedergesehen und auch tatjana kotschubej, beide alte kameraden aus den harten zeiten bei nobu. Corelie und Olli kennengelernt, außerdem noch einen bunch koreaner und thais, deren namen sich mir aber wieder entzogen. Dieser tag hat unheimlich gutgetan.

Unser führer ist der entspannte dozent des geographie-kurses. Er sagt uns, wann wir aufs klo gehen und wann brotzeit kaufen sollten.
Yokosuka ist seit dem krieg u.a. eine marine-basis der amerikaner. Wir besichtigen eine 'welcome home'-einkaufsstraße mit gospel-chor und cheerleadern. Unvergesslich auch die samba-showgirl-japanerinnen.
Kamakura ist dem tourismus hilflos ausgeliefert. Nach tokio komme ich mir als westler hier schon wieder zahlreich vor. Auf der langen promenade zum haupt-schrein kommt uns ein älterer bushi mit eingewickeltem schwert entgegen. Wird der für das auf- und ablaufen bezahlt? Und ist sein bauchumfang genormt? Als fachfremder kann ich am 'tsurugaoka hachiman-gu' ('gu' bedeutet schrein) religiosität und religionstourismus nicht auseinanderhalten, ich wasche mir vorsichtshalber die hände. Ich esse den ersten kandierten apfel meines lebens (die dinger passen hier viel besser her als auf die bergkirchweih) und plane dabei mit unserer russin vom dienst krumme geschäfte.

Ollis computer ist gestern abgeraucht und ich brauche tips beim handy-kauf. Wir schließen eine vorläufige allianz in sachen technik .. wir haben alle viel spaß. Corelie überlebt den tag mit grippe.

Thursday, November 02, 2006

Übrigens

Ich bin gut angekommen, gelandet, alles gefunden und bekommen bis jetzt, entgegenkommen, kein zu langer hunger, keine krisensituationen, keine yakuza, kein stress (außer in frankfurt, als ich wieder mal fast den flug verpasst hätte - schöner gruß an nobuyuki). Anstrengend wars aber schon alles. Und .. die stadt kostet geld, im ersten moment.

Paar eindrücke

Tokio ist eine schöne skyline, ein haufen drähte über die straße, echt schräge mode (mehr freaks als bei uns, könnte man sagen), ein paar stolze wolkenkratzer gut verteilt und der rest häuser die höchstens mit leuchtreklame beeindrucken wollen. Außerdem eine menge ansagen vom band, eine gute hörübung mit ähnlicher qualität wie nobuyukis kassettenrekorder im unterricht.

Zu den klamotten: Ich glaube, es gibt hier eine menge mehr dresscodes als bei uns, und schärfer umrissen. Alle möglichen arten von uniformen, die berufsgruppen und damit auch ränge abstecken.

2 tage koffern

Ich bin jetzt endlich in meinem zimmer. Die erste nacht war ich in einer jugendherberge, da ich zu spät ankam, um meinen schlüssel noch abzuholen. Immerhin habe ich auch schon eine kleine runde durch shinjuku drehen können, und plötzlich auf der straße einen grinseanfall gekriegt, weil ich plötzlich da bin. In japan! In diesem ameisenhaufen.

Am tag darauf hab ich den koffer ins schliessfach und mein institut mal beehrt. Die sekretärin ist nett, ich hab sie mit milka bestochen. Sonst war keiner da. Ich habe einen arbeitsplatz und noch einen schreibtisch woanders. Holla, was erwarten die von mir? Das ich ordnung halte!? Es gibt außerdem noch einen ruheraum, drei sofas zum schlummern, falls man es spät nachts nicht mehr nach hause schafft. Ist das jetzt noch typisch japanisch oder schon wieder eine idee der import-westler? Ich habe mich erst am 6.11. zum anfangen angemeldet um erstmal ankommen zu können.

Nachher habe ich mein zimmer(-schlüssel) abgeholt und bin schließlich rausgefahren. Kiyose-shi ist ne ecke aus der stadt, und nach dem stadtkern schon wieder anheimelnd gemütlich. Die japanischen häuschen wie ein haufen legosteine, den man bisschen auseinandergezogen hat um zu sehen, was da ist.

Mein schöner koffer ist schon kaputt: Der rausziehbügel kam heute irgenwann nicht mehr raus. Ob die mir wohl einen ersatz nach japan schicken? Einen leeren koffer im flugzeug, geht das?

Als nächstes will ich etwas soziales netz knüpfen. Morgen gehe ich ein handy kaufen ..

Tokio traffic

Zu fuß durch die metro ist ein spass. Die menschendichte ist im schnitt doppelt so hoch, die geh-geschwindigkeit doppelt so schnell. Nur die kontroll-automaten an den gates sind noch schneller. Die gates teilen den kuchen der tokioter netz-infrastruktur mit sauberen schnitten zwischen den vielen (10 ?) bahngesellschaften auf. Manchmal entscheidet ein automat, daß du das falsche ticket trägst und haut dir ein paar gummi-panele gegen die oberschenkel. Und hält dich von den automaten auf der anderen seite fern, wo du das richtige ticket kaufen kannst. Als informatiker würde ich das ticket-leit/kontroll-system als gute idee bezeichnen, sehr effizient und nicht kanz konsistent. Gott sei dank steht bei jedem gate auch noch ein mensch (human gates).

Erstmal sprache

Erst das wichtigste: Mein japanisch funktioniert! Nobuyuki hat uns nicht verarscht, das war wirklich japanisch, was wir bei ihm gelernt haben! Ich kann jetzt schon flüssig nach allem möglichen fragen. Unterhalten über komplexere themen auf japanisch geht bisher nur mit kulanten partnern (zb ungarn).

Die japaner sind sehr hilfsbereit: Ich habe schon eine millionen leute nach irgendwas gefragt, und nur ein älterer herr hat mich unbesehen an eine jüngere kollegin verwiesen. Und besser noch: Sie antworten mir auf japanisch, auch, wenn es dann zäh wird! Was hatten nur all die leute, die immer nur englisch zurückbekamen? Grammatik-Vergewaltigung? Also ich empfehle, sich einen geschliffenen satz bereitzulegen und sich dann am satzende bescheiden in höflichkeits-endungen zu verheddern. Das gibt punkte.

Kanji (japanische beseutungs-schriftzeichen) sind ein meer, aus dem ich schon ein glas getrunken habe. Aber wohl das wichtigste glas. Ein japaner hat mir heute morgen erzählt, daß die japaner deswegen so schlecht englisch sprechen, weil sie mit ihrer eigenen sprache schon genug zu tun haben ..

Opening log

Hallo alle zusammen.

Das hier ist das wortreiche log von beiden. Für alle, die sich für fakten und gefühle interessieren. Werde aber auch hier nur schreiben, wenns was neues gibt. Auch hier kein anspruch auf korrekte rechtschreibung.

Viel spaß.